Besuch der Ceres in Kesswil

Ceres, Hersteller homöopathischer Urtinkturen, die ich seit Jahren in meiner Praxis schätze, lud im Juli zum Tag der offen Türe ein. Ich nutze die Gelegenheit, „vor Ort“ die Besonderheiten der Herstellung dieser seelisch und körperlich so tief greifenden Tinkturen erleben zu dürfen. Sehen, riechen, schmecken ist immer eindrücklicher als Lesen im Kompendium, das hat sich wieder einmal bewahrheitet. Wandert mit mir durch den Ceres-Schaugarten, in dem auf kleinsten Raum alle Pflanzen der Urtinkturen ein buntes Biotop bilden. Alleine das Verweilen auf der Bank unter dem riesigen Holunderstrauch ließ die sengende Mittagshitze vergessen…

Das aufmerksame Schneiden der Frischpflanzen, die rhythmisierende Verarbeitung in der berühmten Ceres-Mühle, Ruhen, Filtern, Abfüllen zum Nachreifen über drei Jahre im dunklen Keller, alles wie beschrieben und doch um so vieles eindrücklicher, wenn ich es hier erlebe. Eine „Kleinigkeit“ bleibt mir am meisten im Gedächtnis haften: In den langen Kellergängen, an den Wänden zwischen all den vielen Türen, hängen wunderschöne Mandalas in den unterschiedlichsten Pflanzenfarben. Auf Nachfrage wurde erzählt, dass sich ein pensionierter Mitarbeiter den beim Filtern aufgefangenen Schlamm abholt und diesen zu handgeschöpften Papier verarbeitet. Da gibt es Echinacea-Papier und Calendula-Papier und so fort… und aus diesen Papieren schneidet er diese bezaubernden Mandalas, die noch immer von der Kraft der Pflanze erzählen.